Guter Psychologe / Psychologin in Krems?
Egal ob Psychologin, Psychotherapeut, Ärztin, Coach...: Der "gute Draht" zwischen dem Experten und dem Hilfesuchendem sollte von Anfang an vorhanden sein.
Verlassen Sie sich daher in der Wahl Ihres Psychologen, Ihrer Psychotherapeutin, Ihres Arztes.... ruhig auf Ihr "gutes Gefühl" ihm/ihr gegenüber. Allermeistens liegt man dabei richtig. Dieser gute Draht muss für den Verlauf der Behandlung schließlich viel aushalten.
Drei Punkte sind aus meiner Sichtbesonders hervorzuheben:
1, SELBSTERFAHRUNG - SELBSTREFLEXION
Der gute Psychologe, Therapeutin, Coach verfügt über eine gediegene und gut zu Ende gelebte persönliche Selbsterfahrung und über die fortwährende Bereitschaft dafür.
Selbsterfahrung / Selbstreflexion ist die Voraussetzung für das wichtigste Beratungs-Instrument überhaupt: für die Fähigkeit, sich in den Rat- und Hilfesuchenden einzufühlen. Der Fachbegriff hierfür lautet Empathie. Die Güte oder auch Professionalität eines Beratungs- und Unterstützungsprozesses besteht dabei darin, den Spagat zwischen Einfühlung und Wahrung der eigenen Grenzen zu beherrschen.
Ein Psychologe, Psychotherapeut, Coach, Arzt... die oder der über sich selbst genügend weiß, ist in der Lage hinter den Beratungs- Coaching- Therapieprozess zurückzutreten. Der gute Psychologe, die gute Psychotherapeutin "tut" genau soviel als nötig, keinesfalls mehr.
Dazu ein Vergleich aus dem medizinischen Bereich: wenn sich jemand das Bein gebrochen hat, so wird der Helfende dieses Bein wieder einrichten, schienen, etwas gegen die Schmerzen geben usw.:
aber der eigentliche Genesungsprozess passiert dann "von alleine". Ein "Zuviel" würde diesen guten Prozess behindern oder sogar beenden.
Die Verführung im psychosozialen Bereich "zuviel" helfen und unterstützen zu wollen, ist meines Erachtens oft durch ungenügende Selbsterfahrung und Selbstreflexion seitens der Psychologin, des Coaches, des Psychotherapeuten verursacht.
Gerät eine gute Psychologin, Psychotherapeut, Coach,... mit einer Klientin, mit einem Klienten in eine verfahrene Situation, so sucht er/sie selbst auf eigene zeitliche und finanzielle Kosten Rat bei einem kompetenten Kollegen oder Kollegin. Damit ist gewährleistet, dass der Entwicklungsprozess des Klienten immer unverstellt im Vordergrund stehen kann.
2, AUSBILDUNG - METHODEN
Das ist zwar ein wichtiger Punkt, allerdings sollte dieses Kriterium nicht überschätzt werden, wie es gegenwärtig manchmal der Fall ist. Jede psychosoziale Behandlungsmethode ist immer nur so gut, wie der Mensch dahinter, der mit ihr arbeitet. Methodenkompetenz alleine ist jedenfalls zu wenig. Sie muss immer durch die Kontaktfähigkeit des Psychologen, Psychotherapeuten, Lebensberaters... ergänzt sein. Womit wir wieder bei der Selbsterfahrung des Experten wären. Es stellt sich in der Beratungs- / Coaching- / Therapiesituation nämlich die Frage womit der Beratende, Therapierende denn eigentlich in Kontakt ist. Mit seinen Methoden oder mit der Gegenwart seines Klienten? Was also steht im Vordergrund? Die einmalige und kostbare Begegnungssituation mit einem Menschen, der mir mit seiner ganz bestimmten momentanen Lebenssituation in meiner Praxis gegenüber sitzt, oder das Methodenrepertoire, dessen Aneignung, oft zeitlich und finanziell aufwendig, sich ja beweisen letztlich "amortisieren" soll. Das eine wird dem Menschen gerecht, das andere der jeweiligen Ausbildungsideologie. Ein guter Unterstützungsprozess ist durch innere Beweglichkeit und Kontaktfähigkeit seitens der Psychologin, des Psychotherapeuten, Coach... gekenntzeichnet: starre Rezepte ("einzig richtige" Methoden) werden dem Menschen nicht gerecht und sind daher abzulehnen.
3, LEBENSERFAHRUNG - WELTBILD - des Psychologen
Lebenserfahrung bezieht sich ganz pragmatisch auf das Lebensalter des Psychologen, Psychotherapeuten, Coach, Lebensberaters. Einerseits auf jenes Lebensalter an tatsächlichen Jahren:
in vielen Kulturen sind beratende, unterstützende Tätigkeiten unter einem bestimmten Lebensalter völlig undenkbar. Andererseits ist hier die reflektierte Lebenserfahrung und vor allem die fortwährende Bereitschaft zu dieser Reflexion gemeint. Es bedeutet nicht, dass man in psychosozialer Beratungstätigkeit jede Lebenserfahrung am eigenen Leib/Seele/Geist verspürt haben muss, was, nebenbei bemerkt, weder möglich noch wünschenswert wäre. Es bedeutet jedoch schon, sich vorbehaltlos den essentiellen Lebensthemen (Krise, Krankheit, Tod, Trennung, Schuld, Gewalt...) gestellt zu haben und sich ein Leben lang weiter zu stellen.
Das eigene Weltbild muss dem Psychologen, der Psychotherapeutin, dem Coach klar sein. Ideologisierungen oder gar Missionierungen sind in einer guten Beratungs-, Coaching-, Therapiesituation völlig entbehrlich!
Zusammenfassend möchte ich eine Anekdote, die von Aristoteles überliefert wird, bringen. Es heißt, er hätte einmal einen äußerst begabten jungen Mann abgewiesen, als dieser in die Reihe seiner Schüler aufgenommen werden wollte. Gefragt, warum er dieses außergewöhnliche Talent nicht aufnahm, soll er geantwortet haben: "Ich kann ihm nichts geben: er mag mich nicht!" Das eingangs erwähnte "gute Gefühl" ist Bedingung für einen guten Beratungsprozess.
Schön, gut und wahr: die alte griechische Trias charakterisiert einen gelungenen Beratungs- und Unterstützungsprozess, selbst wenn dieser naturgemäß hin und wieder alles andere als leicht ist bzw. streckenweise als schmerzvoll erlebt wird. Letztendlich führt es aber zu einem guten Dasein (+ schön+ wahr). Für diese Dreiheit schön-gut-wahr hat der Mensch meines Erachtens einen angeborenen Sensor, auf den Verlass ist.